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Leider gibt es in unserem Sozialstaat eine hohe Ungleichheit in Bezug auf Einkommen, Rente, Vermögen und Chancen. Viele Regelungen werden auf Bundes- und Landesebene getroffen und können nicht direkt von Städten, Gemeinden oder Landkreisen beeinflusst werden. Die Beseitigung der Kinderarmut sowie der Altersarmut durch eine Grundsicherung ist eine längst überfällige Bundesentscheidung. Allerdings gibt es viele soziale Bereiche, in denen sich Bürger*innen in ihrer Kommune direkt einbringen können, sei es auf politischer Ebene oder im ehrenamtlichen Bereich, denn: Kommunen sind die Keimzellen der Demokratie.
Wir Grünen setzen uns für eine kommunale Sozialpolitik ein, die die Teilhabe aller an einem selbstbestimmten Leben ermöglichen soll. Dafür wollen wir Armut bekämpfen, Barrieren entfernen und dazu beitragen, dass das Zuhause bezahlbar bleibt. Dabei streben wir eine weltoffene Gesellschaft und eine Kultur der Vielfalt an, in der die Vielseitigkeit als Bereicherung erlebt werden kann. (z. B. Vielfalt der Kulturen, Vielfalt der Religionen, Vielfalt der geschlechtlichen Orientierungen).
Wir setzen uns ein für ein gutes Miteinander der Menschen, die schon länger hier leben, und derer, die neu zugewandert sind. Wir wollen eine freie, weltoffene und vielfältige Gesellschaft und stehen an der Seite der zivilgesellschaftlichen Initiativen im Kampf gegen Rassismus und rechte Gewalt.
Die Gemeinde unterstützt bereits einige wenige Anlaufstellen für Schutzbedürftige sowie Selbsthilfegruppen. Diese müssen ausgebaut werden. Das kommunale Spektrum ist groß und reicht von der Krippe bis zur Pflege im Alter. Bei all diesen Überlegungen ist es ganz entscheidend, den demographischen Wandel und die Generationengerechtigkeit nicht aus dem Blick zu verlieren.
Die Grundlage dieser Sozialpolitik ist eine transparente Bürger*innen-Beteiligung und die Stärkung von ehrenamtlichem Engagement.
Integration beginnt mit dem Tag des Ankommens. Wer Teil dieser Gesellschaft werden soll, braucht Rechte und Zugänge. Wer Teil unserer Gesellschaft werden will, braucht Sprache und Motivation.
Ohne die große ehrenamtliche Unterstützung von engagierten Bürger*innen in der Arbeit mit Geflüchteten wäre das, was bisher geschafft wurde, nicht möglich gewesen. Hier gilt es, weiterhin einerseits die ehrenamtlichen Helfer*innen zu unterstützen und andererseits den Geflüchteten das Rüstzeug zu geben, um selbstbestimmt leben zu können.
Darüber hinaus beschäftigt uns die Integration von arbeitsmigrantischen Mitbürger*innen, d.h. von Menschen, die meist aus Rumänien oder Bulgarien als Europäer*innen zu uns kommen und Arbeit suchen, hier aber z.T. unter ausbeuterischen Arbeits- und Wohnbedingungen leben müssen. Für sie wollen wir Verbesserungen erreichen.
Im Ort Ahlhorn und besonders im dortigen Wohnpark (ehemalige Bundeswehrgebäude) leben viele sozial Benachteiligte, Spätaussiedler*innen, Kriegsflüchtlinge und Ost-europäer*innen, die zum Großteil in prekärer Beschäftigung arbeiten. Daher sind hier besondere Integrationsprojekte notwendig. Hinzu kommen im Sommer noch einige tausend Erntehelfer*innen auf Spargel-, Erdbeer- und Gemüsefeldern, die ein Dorf im Dorf bilden. Für das soziale Miteinander ist dieser Mix aus Bewohner*innen eine große Herausforderung.
Für die nur kurze Zeit im Wohnpark Ahlhorn Wohnenden werden Integrationsangebote kaum interessant sein. Für diejenigen, die längerfristig hier wohnen und arbeiten, gibt es von unterschiedlichen Akteuren Angebote, z.B. von der Gemeinde sowie von Beratungs- und Bildungsträgern. Hierzu gehören:
Aus dieser Auflistung wird schon deutlich, wie wichtig ein abgestimmtes und vernetztes Konzept für die Anbieter der Maßnahmen, aber noch wichtiger für die vielfältigen Kund*innen ist. Die Gemeinde muss dabei eine zentrale koordinierende Stellung einnehmen. Die aufgelisteten Maßnahmen sind gute und wertvolle Bausteine, aber sie müssen wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, um nachhaltigen Erfolg zu haben. Die bisherigen Anstrengungen reichen nicht aus und müssen verstärkt werden.
Die Gesundheit ist für uns das höchste Gut. Wie verletzlich wir und unsere Gesellschaft sind, haben wir in den vergangenen Monaten in der SARS-Cov-2- Pandemie erfahren. Nicht nur die Gesundheit des Einzelnen, auch der Zusammenhalt untereinander ist schweren Anforderungen ausgesetzt. Wir streben das Wohlergehen aller Menschen unter möglichst guten Lebensbedingungen an.
Seit Jahren steigen die Preise für Mieten, Grundstücke und Häuser überproportional. Das ist inzwischen für Menschen aller Einkommensgruppen problematisch. Eine Trendwende ist auch hier in der Gemeinde nicht in Sicht. Von daher begrüßen wir es, dass die Gemeinde die Grundstücksvermarktung und damit auch die Preis-gestaltung zum Großteil in eigenen Händen behält. Darauf werden wir als Grüner OV auch weiterhin Wert legen. Bauen und Wohnen darf nicht zum Spekulationsobjekt der Investmentfonds verkommen.
Das gleiche gilt für die Mietpreisentwicklung. Der Wohnungsmarkt reguliert sich nicht mehr selbst. Viele Menschen wohnen in unpassenden Räumlichkeiten – zu klein, z.B. bei Familiengründung, oder auch zu groß, z.B. nach Auszug der Kinder oder im Alter. Umwelt- und Klimaschutz verlangen jedoch heute nachhaltige und zukunftsfähige Maßnahmen.
Bezahlbarer und angemessener Wohnraum soll allen Bürger*innen vor Ort zur Verfügung stehen.
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