Menü
28.08.21 –
Die Kommunalwahl könnte zur Schicksalswahl für das Industriegebiet Wildeshausen West werden. Jedenfalls prallen Befürworter und Gegner in dieser Frage hart aufeinander. Die Gegner – GRÜNE, UWG, Linke und unabhängige Ratsvertreter - haben bislang die Planungen im Stadtrat nicht verhindern können, aber mit neuen Mehrheiten durch die Wahl am 12. September kann das Projekt noch gestoppt werden. Darauf hoffen zahlreiche Aktive und Interessierte, die sich am Mittwoch im Rahmen der Grünen Sommerradtour in Steinloge mit Detlef Bahrs und Reinhard Meiners von der Interessengemeinschaft der Anwohner austauschten. Sogar der Investor, die Nanz-Gruppe aus Stuttgart, macht sein weiteres Engagement von den örtlichen Mehrheitsverhältnissen abhängig. „Wir spüren eine große Unruhe in der Bevölkerung und werden bei den Wahlveranstaltungen ständig auf diese Frage angesprochen. Die BürgerInnen verstehen nicht, wie in Zeiten des dramatischen Klimawandels an solch einem Wahnsinnsprojekt festgehalten wird. Leider können gegen Bauplanungen keine Bürgerbegehren angestrengt werden, ein solches würde das unmittelbare Aus für Wildeshausen West bedeuten.“ ist sich der GRÜNE OV-Vorstand Klaus Schultze sicher. Langsam erreicht die Verunsicherung auch die Befürworter. „Die Stellungnahmen der Bürgermeisterkandidaten sind windelweich. Der Stadtrat hat 2020 beschlossen, in seinen Beschlüssen dem Klimaschutz sehr hohe Priorität einzuräumen. Wo bleibt hier die Konsequenz?“ mahnt der Wildeshauser NABU-Vorsitzende Wolfgang Pohl an. DIE GRÜNEN weiter: „Der versprochene Nutzen für die Stadt steht in den Sternen. Das Gerede von einer nachhaltigen Entwicklung des Industriegebiets ist irreführend und substanzlos. Der Wald von Steinloge wird den Interessen einzelner Unternehmen geopfert, am Ende wird nur die Logistikbranche und der Massengüterverkehr auf der Autobahn profitieren. Aktuell konkret absehbar ist allein, dass ein Autohof entstehen wird. Wildeshauser Betriebe werden kaum gewillt oder in der Lage sein, die explodierenden Flächenpreise zu bezahlen.“ Das Projekt wird sich möglicherweise auch so totlaufen. Die Anwohner in Steinloge machten sehr deutlich, dass sie gegen die Bebauungsplanung klagen werden. Jahrelange Justizverfahren sind zu erwarten. Die rund 40 vor Ort versammelten aktiven Gegner, unter ihnen auch Vertreterinnen des NABU und des BSH, setzen auf politische Einsicht. Gemeinsam mit den Umweltverbänden werden sie eine Aufklärungskampagne starten und im Internet Informationen und Argumente präsentieren. „Wenn die Mehrheitsparteien nicht zur Vernunft kommen, sind auch Aktionen des zivilen Ungehorsams nicht auszuschließen. Ich bin gespannt, wie die auf ihr Image bedachten Investoren reagieren, wenn sie Waldschützer von den Bäumen sägen müssen.“, so der Grüne Kreisvorstand Eduard Hüsers.
Kategorie
Das Bundesverfassungsgericht ist ein Garant der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit ein unverzichtbares Verfassungsorgan für [...]
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]