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29.04.23 –
Um miteinander ins Gespräch zu kommen, trafen sich am vergangenen Freitag über 20 Grüne Mitglieder mit dem Forstamtsleiter Forstamt Ahlhorn Stefan Grußdorf im Barneführer Holz, wo in den letzten Monaten einige große Bäume gefällt wurden. „Das hat bei vielen Wanderern und Radfahrern für Verwunderung und einige Nachfragen gesorgt“, so der Organisator des Treffens, Eduard Hüsers. Die Fragestellungen des Nachmittags waren: Was wird hier geschützt? Wie sieht das Pflegekonzept aus? Warum werden trotz Schutzgebiet sehr alte und mächtige Bäume gefällt?
Zur fachlichen Unterstützung hatte der Forstamtsleiter die für Waldökologie und Naturschutz zuständige Linea Kalinowski und den Revierleiter der Försterei Sandkrug, Justin Böning, mitgebracht. „Der Informationsnachmittag war durch die Landesforsten sehr gut vorbereitet. An vier Stationen
wurde uns der Schutzzweck des FFH Gebietes (Fauna-Flora Habitat) auch anhand von Kartenübersichten dargestellt“, so Eduard Hüsers. Im Barneführer Holz und Schreensmoor gibt es unterschiedliche schutz- und entwicklungsbedürftige Biotoptypen: insbesondere Hartholz-Auwälder, Erlen-
Eschen-Auwälder, Hainsimsen-Buchenwälder, Hochstaudenflure, Erlenbruchwälder, trockene und feuchte Stieleichen-Birken-Kiefern-Mischwälder, naturnahe z. T. sommertrockene Fließ- und Stillgewässer, extensiv bewirtschaftetes Feucht- und Nassgrünland, Seggenrieder und Röhrichte.
Das Forstamtteam machte an den vier Stationen deutlich, dass für die dort definierten sogenannten Lebensraumtypen ein bestimmter Erhaltungszustand zu sichern bzw. zu entwickeln sei. „Da müssen wir auch öfter Bäume fällen, die die jeweilige Zielsetzung nach EU-Recht behindern“, so der Forstamtsleiter Stefan Grußdorf. Als Beispiel wurden in einem Stileichen-Habitat die Buchen angeführt, die höher wachsen und langfristig die Eichen verdrängen würden. Die vorhandenen Buchen werden dann entnommen.
Eine längere Diskussion gab es über große Douglasien, die im Laufe des Winters gefällt wurden, was bei vielen Waldbesuchern für Unmut sorgte. „Es fällt uns auch nicht immer leicht, aber auch hier waren für uns die vorgegebenen Schutzziele maßgebend“, so das Forstamtteam. „Die nicht erwünschten Bäume in den Lebensraumtyp Beständen werden nach und nach entnommen und hier bitten wir um Verständnis. Wir müssen!“ Herr Grußdorf sagte jedoch zu, dass er mit dem Revierleiter noch einmal prüfen werde, ob die über 100jährigen Douglasien entlang der Hunte nicht doch
stehen bleiben könnten, obwohl sie nicht dem aktuellen Schutzzweck des dortigen Lebensraumtyps entsprechen.
„Die Grüne Besuchergruppe war von den vielen Informationen und dem fachlichen Austausch sehr angetan“, so Eduard Hüsers. Viele Teilnehmer*innen wünschten sich zum Abschluss eine offensivere Informationspolitik durch die Landesforsten. Neben Informationstouren wurde z. B. auch das Aufstellen von Informationsschildern angeregt, warum in FFH Gebieten bestimmte Maßnahmen durchgeführt werden. „Die Wanderer müssen nachvollziehen können, warum Bäume gefällt werden“, so Eduard Hüsers.
Zum Abschluss vereinbarte man für dieses Jahr noch einen Termin bei einer Wald Neuanpflanzung und danach im Herbst eine Diskussionsrunde mit der Naturschutzbehörde bei den Landesforsten.
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